Dienstag, 31. Dezember 2013

Auf der anderen Seite


Jetzt habe ich schon lange nicht mehr genörgelt - der Grund ist genauso banal wie überraschend: ich bin nicht mehr arbeitslos ... So weit so gut, wäre da nicht eine kleine aber sehr bedeutsame Tatsache ... Ich traue es mich gar nicht sagen und schon gar nicht schreiben ...
Ich stehe jetzt auf der anderen Seite. So - jetzt ist es heraussen!
Zwar leite ich keine Kurse, dennoch bin ich jetzt Arbeitsvermittlerin und verteile gute Ratschläge und versuche möglichst wenige Arbeitslose in Sinnloskurse zu verbannen.
Doch das ist nicht so einfach wie es klingt. Diese Kurse werden im Vorhinein gekauft und müssen dann besetzt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass man hier jeden Tag auf Menschen trifft, die nicht wissen wohin es beruflich gehen soll. Oft ohne Ausbildung oder mit überzogenen unrealistischen Vorstellungen und ohne Berufserfahrung. Und ich rede nicht von MigrantInnen, allein-erziehenden Müttern, Menschen mit physischen oder psychischen Einschränkungen oder ältere AnwerberInnen, sondern von Opfern des Bewerbungsalltags, die mit jeder Absage ein Stückchen näher in Richtung Depression und Motivationslosigkeit schlittern. 
Jetzt ist es ein kleines Stück an mir, es besser zu machen. Das habe ich meiner damaligen Arbeitsvermittlerin versprochen als sie mich auf den Blog angesprochen hat. Sie war zu Recht sehr erbost darüber, denn ich hatte keine Ahnung wie schwer dieser Job ist. Sich beschweren kann jeder - es besser machen nicht! Ich werde diese Chance nützen und mir meinen Sarkasmus für mein Burn-out aufheben.